20.04.2020 –
Blitzumfrage unter rund 125 SABU-Händlern belegt: Die Soforthilfe-Zuschüsse von Bund und Ländern fließen, die Förderkreditprogramme der KfW und der Landesförderbanken zeigen bisher kaum Wirkung
Die SABU Schuh & Marketing GmbH hat in dieser Woche ihre Händler zu den verschiedenen bisher angebotenen Finanzierungshilfen befragt. Rund 125 Händler aus dem ganzen Bundesgebiet nahmen an der Blitzumfrage teil. Rund 60% der Teilnehmer haben bis zu 5 Mitarbeiter, weitere 28% bis 10 Mitarbeiter. Aber auch große Unternehmen mit über 250 Mitarbeitern gaben ihre Daten preis und nahmen an der Umfrage teil.
Erste Ergebnisse der Umfrage
Den Soforthilfe-Zuschuss des Bundes, dessen Höhe nach der Anzahl der Mitarbeiter gestaffelt ist, haben 80% der befragten SABU-Anschlusshäuser beantragt, davon wurden 57% genehmigt und hiervon wiederum 57% bereits ausbezahlt.
Ein ähnliches Bild zeigt sich bei den Soforthilfe-Zuschüssen der einzelnen Bundesländer, sofern diese angeboten wurden: 72% der SABU-Händler haben die Länder-Soforthilfen beantragt, davon sind 63% genehmigt und hiervon schon 65% ausbezahlt.
Den „regulären“ KfW-Kredit mit 80-90%iger Haftungsfreistellung haben 20% der SABU-Mitglieder beantragt, allerdings planen weitere 37% dies noch zu tun. Von den beantragten Krediten wurden bisher lediglich 33% genehmigt und hiervon nur 7% ausbezahlt.
Für den Schnellkredit der KfW mit 100% Haftungsfreistellung, der von Unternehmen mit mehr als 10 Mitarbeitern ab 15.04.2020 beantragt werden konnte, haben bisher 10% der SABU-Händler den Antrag gestellt, weitere 25% planen dies jedoch noch. Der Schnellkredit wurde erst in der letzten Woche freigegeben. Deshalb wurde von diesen Förderkrediten auch noch kein Antrag genehmigt.
Förderkredite der jeweiligen Landesförderbanken haben nur 10% der Befragungsteilnehmer beantragt, wovon bisher auch nur 8% genehmigt wurden. Kreditgelder flossen hier noch überhaupt nicht.
Schlussfolgerungen aus der Blitzumfrage
SABU-Geschäftsführer Stephan Krug:
„Unsere Umfrage zeigt ein repräsentatives Bild, vor allem bei kleineren Unternehmen des Schuhfachhandel. Aktuell können wir feststellen, dass sowohl die Soforthilfe-Zuschüsse des Bundes als auch der einzelnen Länder von den SABU-Händlern sehr gut angenommen wurden. Diese Gelder haben zu einem überwiegenden Teil bereits ihre Adressaten erreicht. Die Förderkreditprogramme der KfW und der Landesförderbanken hingegen zeigen bisher kaum bzw. gar keine Wirkung.
Weiterführende Unterstützungen für den Handel gefordert
„Die verschiedenen Hilfsprogramme von Bund und Ländern decken einige Bereiche des Mittelstands immer noch nicht ab,“ so Stephan Krug. „KfW-Kredite sind zwar ein probates Mittel, aber deren Genehmigung dauern leider noch viel zu lange. Ob der Schnellkredit auch wirklich schnell geprüft oder genehmigt wird, muss sich erst noch beweisen. Letzte Woche wurden erste, dringend notwendige Nachbesserungen beschlossen. Es fehlen jedoch immer noch konkrete Angebote für Unternehmen mit 10 und weniger Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sowie für ‚Junge Unternehmen‘.
Auch muss zeitnah über einen Ausgleich der Vermögensschäden durch die staatlich angeordneten Ladenschließungen für alle Marktteilnehmer durch den Staat gesprochen werden. Kredite alleine reichen zur Bewältigung der Krise hier nicht aus!“