13.04.2021 –
Anfang Mai 2020 wurde der „Corona-Hilfe-Monitor“ speziell für die Handelspartner der SABU Schuh & Marketing GmbH eingeführt. Dieser Monitor beobachtete bisher in regelmäßigen Abständen das Verhalten und die Erfahrung der SABU-Händler in Bezug auf die verschiedenen Corona-Hilfen, KfW-Mittel, Kurzarbeit, Mietstundung, Zins- und Tilgungsstundung sowie Steuerstundung abgefragt. Die aktuelle Befragungswelle Anfang April 2021 widmete sich erstmals nicht nur der Inanspruchnahme der Hilfsmaßnahmen, sondern auch den emotionalen Folgen der staatlich angeordneten Reglementierungen des stationären Schuh-Einzelhandels.
Nicht-Inanspruchnahme von Corona-Hilfen
Die wichtigsten Ergebnisse im Überblick:
- Kurzarbeit (83,9%), die Corona-Sofort-Hilfe (79,8%), verlängerte Zahlungsziele durch Lieferanten und Verbundgruppe (74,8%) sowie die Überbrückungshilfe III (60,6%) wurden von den SABU-Anschlussfirmen bisher am stärksten genutzt.
- Kaum in Anspruch genommen wurden dagegen die Überbrückungshilfe I (3,1%), die Förderung des unternehmerischen Know-hows durch das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle BAFA (3,2%), die Überbrückungshilfe II (12,5%) sowie Zins- und Tilgungsstundungen (19,3%).
SABU-Geschäftsführer Stephan Krug: „Betrachtet man die Inanspruchnahme, so ist es nicht verwunderlich, dass 78,1 % der Befragten unzufrieden bzw. sehr unzufrieden sind mit den Corona-Hilfen des Bundes und der Länder. Die Stimmung kippt. Die Nerven der stationären Einzelhändler liegen mehr und mehr blank. Zwei von Drei Einzelhändlern (66,7 %) bewerten ihre aktuelle wirtschaftliche Ausgangssituation als angespannt bzw. sehr angespannt“.
Die stationären SABU-Händler haben ihre betriebswirtschaftliche Situation permanent im Blick: 81,8 % werten nach eigenen Angaben monatlich ihre BWA aus. Nachdenklich stimmt, dass jedoch nur 48,5 % eine detaillierte Liquiditätsplanung durchführen.
Angespannt ist offensichtlich auch das Verhältnis zu den wichtigsten Multiplikatoren. 69,7 % der Befragten gaben an zufrieden bzw. sehr zufrieden mit ihrem Steuerberater zu sein, 63, 6 % sind mit ihrer Hausbank zufrieden bzw. sehr zufrieden. Dazu Stephan Krug: „Diese kritische Einschätzung kann ich aus meinen Gesprächen mit unseren Anschlussfirmen nur bestätigen. Viele unserer Einzelhändler fühlen sich aufgrund ihrer Größe nicht als „A-Kunden“ bei ihren Steuerberatern und ihren Hausbanken.“
Forderung an die Politik
Angesprochen auf seine Forderung an die Politik, antwortet Stephan Krug: „Am dringendsten braucht der Handel jetzt eine kurzfristige Zukunftsperspektive in Form eines plan- und absehbaren Öffnungsszenarios für alle Branchen unter Berücksichtigung regionaler Inzidenzwerte. Parallel dazu muss die Anzahl der durchgeführten Impfungen deutlich gesteigert werden, um möglichst schnell zu einer neuen Normalität zurückkehren zu können. Und schließlich erwarten wir, dass in den nächsten Monaten brauchbaren Konzepte zur Rekapitalisierung von Handel, Gastronomie und Kultureinrichtungen entwickelt werden. Lebendige Innenstädte setzen einen überlebensfähigen stationären Einzelhandel voraus“.